Willie Doherty: Galerie Peter Kilchmann, Hardturmstrasse, Zurich

Overview

Der aus Nordirland stammende Künstler Willie Doherty hat sich in den letzten Jahren auf dem internationalen Parkett einen hervorragenden Ruf geschaffen. Zwei erfolgreiche Ausstellungen in New York krönen das Werk des 36jährigen, ebenso die Ausstellung in der Tate Gallery in London, 1994, die Aufgrund seiner Nomination für den bedeutendsten britischen Kunstpreis, den Turner Prize, zustandegekommen war.

Dohertys neue Ausstellung bei der Peter Kilchmann Galerie setzt sich aus zwei Elementen zusammen, die sich aufeinander beziehen: aus einer Gruppe grossformatiger, Cibachrome-Fotografien im grossen Raum der Galerie sowie aus einer Videoinstallation im kleinen Raum. Zudem sind zwei Einzelarbeiten zu sehen (siehe Einladungskarte).
 
Der Videobildschirm zeigt einen einsamen Menschen in einem verlassenen, völlig verwüsteten Fabrikgebäude. Der Mensch bewegt sich in dieser Ruine, beobachtet von einer fest montierten Kamera. Der Blickwinkel fordert Betrachter/-innen auf, sich mit der Identität dieses Menschen zu befassen und mit der Natur seiner Tätigkeit.
 
Die Verlorenheit im Video wird in den Fotografien im grossen Raum erwidert, denn Video und Fotografien zeigen dieselben Räume. Die Aufnahmen könnten zwar an Abbildungen von Gewalt erinnern, doch verschliessen sie sich einer festgelegten Deutung, sie zerstören die definierte Bildersprache und geben Anlass zu eigenen Interpretationen.
 
Dohertys Video und Fotografien legen nicht fest, was Wahrheit ist und was nicht. Sie spielen in der Gegenwart wie in der Vergangenheit. Sie bieten sich als Projektionsflächen an - und entziehen sich gleichsam. Ihre erste Aufgabe ist es, hier zu sein.
Works
Installation Views